Friedhof Schnackenburg
Vor den Toren des Städtchens Schnackenburg in einem Wäldchen unmittelbar an der Elbe liegt dieser versteckte Friedhof. Licht und Schatten erzählen von Tod und Auferstehung.
So wie das Kreuz auf dem alten Grabstein sich als Schatten auf dem hellen Weg abzeichnet, geht es auch manchen Trauernden. Obwohl das Leid wie ein dunkler Schatten auf der Seele liegt, öffnen sich neue Wege in das Licht.
Umgeben von einem alten Baumbestand ist hier ein Ort der Ruhe und des Friedens. Kraniche ziehen über den Friedhof. Mitten in der Welt eröffnet sich ein Raum des Gedenkens.
Die Stadt Schnackenburg hat einst blühende Zeiten des Handels erlebt. Zölle wurden erhoben, Märkte mit vielen Besuchern zogen Menschen von weit her an. Malerisch erhebt sich die Silhouette des Städtchens, mit der St. Nicolai-Kirche als Zentrum, wenn man von Berlin kommend mit der Fähre die Elbe quert. Heute liegt manches im Dornröschenschlaf. Der Friedhof ist vom Städtchen aus kaum zu finden, obwohl er doch so nahe liegt. Er hat etwas Geheimnisvolles und ist ein wunderbarer Ort der Erinnerung.
Davon erzählen auch die historischen Markierungssteine, die zwei Meter tief in der Erde gegründet sind. Die alte geometrische Struktur des Friedhofes lässt sich an diesen Markierungssteinen ablesen. Unschwer kann man erkennen, wie geordnet alles auf diesem Friedhof war. Einzelne Grabstellen erzählen ohne Worte ihre Geschichten der Elbschiffer – Familien. Doch die Zeit der Familiengräber ist vergangen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wer eine Bestattung unter Bäumen wünscht, findet hier alle Möglichkeiten. Es ist nicht nur möglich, eine Urne beizusetzen, sondern hier sind auch pflegefreie Erdbegräbnisse möglich. Man darf gern Blumen niederlegen oder ein kleines Stückchen Erde zur Erinnerung gestalten.
Unmittelbar an den christlichen Friedhof schließt sich ein jüdischer Friedhof an. Beide Friedhöfe sind gemeinsam eingefriedet. Der kirchliche Friedhof und der Friedhof der jüdischen Gemeinde bilden trotz unterschiedlicher Trägerschaft für die Besucher eine Einheit, ohne einander zu vereinnahmen.
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