Meetschow: Zwischen Seege und weiten Wiesen gelegen

Die Kirche in Meetschow wurde 1746/47 als Fachwerkbau mit einem kleinen Dachreiter als Glockenturm errichtet. Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten. Auffällig ist der Kanzelaltar, der die Kapelle als lutherischen Gottesdienstraum ausweist.

Der Altar als Ort für das Sakrament des Heiligen Abendmahls und die Kanzel als Ort der Verkündigung bilden eine Einheit. Rechts und links des Altars führen Türen in die angebaute Sakristei.
 Die Fachwerkkapelle mit ihrem Saalbau bildet einen Mittelpunkt des Dorfes. Alte Kirchenrechnungen dokumentieren, dass die Ziegelsteine in Pollitz / Altmark gebrannt wurden.

Im Herbst 1748 wurde in Lüneburg die Glocke gegossen, die bis heute über dem Dorf erklingt. 1881 wurde eine Empore eingebaut und Fa. Becker aus Hannover lieferte eine Orgel.

Wenn man durch die Bankreihen geht fällt auf, dass an manchen Plätzen keine Gesangbuchablagen vorhanden sind. Früher waren die Sitzplätze nummeriert und wurden jährlich verpachtet. Nicht jeder konnte oder wollte sich eine Gesangbuchablage leisten. Dies und die aus heutiger Sicht unbequemen Bänke wurden bei den folgenden Renovierungen im Originalzustand belassen.

Der Ort Meetschow liegt auf einer kleinen Niederterrassen - Insel unweit der Einmündung der Seege in die Elbe. In unmittelbarer Nähe des Dorfes wurden bei Ausgrabungen Siedlungsfunde gemacht, die aus dem frühen Mittelalter seit dem 9. Jahrhundert stammen und von slawischen Siedlungen und einer Burganlage künden. Immer wieder war diese Siedlung von Hochwasser betroffen, bis sie schließlich aufgegeben wurde. In einer Urkunde von 1328 wird die Burg nicht mehr erwähnt, wohl aber ein „Dorp tu Metsecowe“. 

Dieses Dorf gehörte in frühen Zeiten den Herren von Chartowe (Gartow). Seit 1694 haben die Grafen von Bernstorff das Patronatsrecht. Der alte Meetschower Kirchweg verbindet die Filialgemeinde mit Mutter-Kirche in Gartow. Dort fanden die wöchentlichen Gottesdienste statt. In Meetschow wurden pro Jahr sechs Gottesdienste zu festgesetzten Zeiten gefeiert. Diese Tage (Mariä Lichtmeß, Johannis und Michaelis) waren in der Landwirtschaft von hoher Bedeutung. Auch fanden jeweils eine Woche nach Weihnachten, Ostern und Pfingsten Gottesdienste in Meetschow statt. Heute werden hier lebendige Familiengottesdienste gefeiert. Junge und Alte treffen sich in großer Zahl. 

Im Juni 1846 besuchte der bekannte Theologe und Gründer des „Rauen Hauses“ in Hamburg, Johann Hinrich Wichern (1808-1881), einen Gottesdienst in dieser Kapelle, der ihm nicht gefallen hat. Er berichtete an seine Frau: „Di in Mütschow gehörte Predigt war übrigens unerbaulich.“ Gefallen hat
 ihm jedoch die Landschaft in der die Kapelle eingebettet ist: „Der Rückweg führte durch herrliche Waldungen, in denen uralte, kräftige Eichen zur Bewunderung aufforderten.“

Die schöne Landschaft lädt so manchen Radwanderer ein, hier für einen Moment inne zu halten und hier einen Rastplatz für die Seele zu finden. 
Kirche und Ort bilden hier eine erstaunliche Gemeinschaft. Bei vielen dörflichen Anlässen werden bunte und lebendige Familiengottesdienste gestaltet. Das ganze Dorf erfährt dadurch eine spirituelle Lebendigkeit. Alle Generationen kommen in dieser Kapelle zusammen. 

Ein besonderes Ereignis ist es, wenn in Meetschow ein Hofgottesdienst gefeiert wird, oder die Bevölkerung anläßlich eines Feuerwehrtages zusammenkommt. Die jungen Familien bereiten dann gemeinsam mit dem Pfarramt ein solches Ereignis vor.
 Alle Kinder des Dorfes nehmen gern an dem monatlichen Kindergottesdienst teil. Und die Adventszeit ist dadurch geprägt, daß alle Familien sich gemeinsam auf das Krippenspiel zu Weihnachten vorbereiten. Schon die Kleinsten wachsen in diese Tradition hinein. Wenn dann die Kapelle am Heiligen Abend bis auf den letzten Platz besetzt ist erfreuen sich alle am Spiel der Kinder. Und auch nach dem Gottesdienst trifft sich das ganze Dorf noch draußen vor der Kirchentür und man geht von dort aus fröhlich in die eigene Wohnung. 

Unsere Glocken